| ||||||||||||||||||||||||||||||
9. Expeditionstag: Das 822 von Kaiser Ludwig dem Frommen gegründete Benediktinerkloster Corvey bei Höxter war einst Ausgangspunkt der Christianisierung Norddeutschlands und Skandinaviens sowie wichtiges Zentrum von Reichspolitik und Kultur. Sehenswert sind die Bibliothek, der Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert und die Klosterkirche aus dem 9. Jahrhundert. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben war von 1860 bis zu seinem Tod im Jahr 1874 auf Schloss Corvey angestellt als Bibliothekar. Seine Grabstelle befindet sich auf dem Friedhof hinter der Schlosskirche. Fallersleben dichtete auf der Insel Helgoland das "Lied der Deutschen". Auf Helgoland wurde für ihn eine Gedenkbüste errichtet. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Bamberg, das "Klein-Venedig" an der Regnitz gehört zu den Höhepunkten deutscher Stadtbaukunst. Bauwerke wie das Alte Rathaus, der Dom oder die Alte und die Neue Hofhaltung, besonders aber das unvergleichliche Stadtbild machen die Universitätsstadt zum lohnenden Ziel. Bamberg war seit 902 Sitz des ostfränkischen Grafengeschlechtes der Babenberger, die später Markgrafen von Österreich wurden. Kaiser Heinrich II. erhob die Stadt Anfang des 11. Jahrhunderts zum Bischofssitz - Beginn einer langen Blütezeit. Hochberühmt sind die Bildwerke aus dem 13. Jahrhundert, vor allem der Bamberger Reiter, den ein anonymer Meister als Idealbild des mittelalterlichen Herrschers schuf. Gleichsam im Niemandsland zwischen Dombezirk und Bürgerstadt steht auf einer künstlichen Insel in der Regnitz das pittoreske Alte Rathaus (Foto). Übernachtung im Kombi auf einer Waldwiese nordwestlich von Ebermannstadt | ||||||||||||||||||||||||||||||
10. Expeditionstag: Zart gegliederte Fachwerkhäuser, phantastische Burgruinen, steil aufragende Felsen und eindrucksvolle Karsthöhlen sind die "Markenzeichen" der Fränkischen Schweiz. Weniger bekannt ist, dass hier auch uralter Kulturboden zu finden ist. Schon der Romantiker Ludwig Tieck sang das Hohe Lied der Fränkischen Schweiz. Ihre malerischen Szenerien hatten es ihm so angetan, dass er glaubte, hier die "deutscheste aller Landschaften" gefunden zu haben. Weltberühmt wurde die Fränkische Schweiz durch ihre mächtigen Felsgrotten und Tropfsteinhöhlen. Die vom abtropfenden Wasser gebildeten Zapfen und Säulen aus Kalkspat faszinieren und ziehen uns in ihren Bann. Allein 67 Höhlen waren schon von steinzeitlichen Jägern besiedelt. In der Esperhöhle lassen Skelettfunde einen Menschenopferkult vermuten. Die Teufelshöhle (Foto) bei Pottenstein beeindruckt mit weitläufigen Tropfsteinlabyrinthen und Bärenskeletten. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Tüchersfeld - das berühmteste Felsennest in der Fränkischen Schweiz liegt im Püttlachtal zwischen Gößweinstein und Pottenstein. Der von einem bizarren Felsen überragte "Judenhof" (Foto) beherbergt das Fränkische - Schweiz - Museum. Zur wildromantischen Bärenschlucht ist es nicht weit. Übernachtung im Kombi auf einer Wiese nordwestlich von Ebermannstadt am Rande eines Steinbruchs.
| ||||||||||||||||||||||||||||||
11. Expeditionstag: Weitläufig sind sie nicht, die Gänge der Offnethöhlen (Foto) bei Nördlingen auf der Schwäbischen Alb. Aber dennoch: Ein paar Schritte ins Innere - und der Besucher hat sich ganz weit aus der Welt da draussen wegbewegt. Geräusche ersterben, das Licht dämmert weg. Mit Respekt schlugen unsere Vorfahren aus der Altsteinzeit einen grossen Bogen um die schwarzen Löcher auf dem Berg. Vor den Eingängen in die Unterwelt entzündeten sie wohl hohe Feuer. Drinnen aber wurde den Göttern geopfert. In der Kleinen Höhle gab es ein Schädelnest; die wichtigere Opferstelle richteten die Menschen in der grossen Offnethöhle ein. 34 Schädel hat man dort gefunden. Akkurat im Zirkel angeordnet. Löcher in den Schädeln zeugen von Ritualtötungen an 20 Kindern, elf Frauen und drei Männern... (Text: GEO-SAISON 1998) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Vom Rand der Schwäbischen Alb floss der Ur-Ozean vor zirka 25 Millionen Jahren ab. Die gewaltigen Wasser gruben verschlungene Täler und ließen bizarre Felsformationen zurück: Korallenriffe, die in dem tropischen Meer gewachsen waren. Diese Präsenz der Schöpfungsgeschichte könnte der Grund dafür sein, dass so ein seltsamer Zauber über dem Eselsburger Tal (Foto) liegt. Es führt, erst nach Süden, dann nach Norden, in einem fast geschlossenen Kreis um einen Hügel herum, auf dem natürlich auch Reste von Wallanlagen entdeckt wurden. Zeit ist ein leerer Begriff in diesem Tal, sie rinnt so leise plätschernd dahin wie der Fluss in seiner Mitte, die Brenz. (Text: GEO-SAISON 1998) Übernachtung im Kombi auf einer Waldwiese östlich von Bissingen. | ||||||||||||||||||||||||||||||
12. Expeditionstag: Ulm - die einstige Freie Reichsstadt verdankt ihren Wohlstand der günstigen Verkehrslage an der Donau und ihrem blühenden Tuchgewerbe. Neben Augsburg war Ulm die Metropole Schwabens und eines der bedeutendsten Kunstzentren des Spätmittelalters. Kunstsinn, Wohlstand und reichsstädtisches Selbstbewusstsein der Ulmer Bürgerschaft dokumentiert das berühmte Münster (Foto). In seinen Ausmassen wetteifert es mit den grössten Kathedralen Europas. Die fünfschiffige Basilika fasst 29.000 Menschen - mehr als die Ulmer Einwohnerschaft zur Bauzeit. Architekten aus den angesehen Baumeisterfamilien der Parler und Ensinger leiteten den Bau. Der erst im 19. Jh. vollendete Turm ist mit 161m der höchste Kirchturm der Welt. 768 Treppenstufen führen zur Aussichtsgalerie. Unter den bedeutenden Kunstwerken des Münsters ist vor allem das Chorgestühl von Jörg Syrlin hervorzuheben. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Menschen, die sich dem Blautopf (Foto) in Blaubeuren nähern, werden steif und gebannt, und alsbald steht man selbst da und stiert auf etwas, das so unergründlich aus der Tiefe kommt. Wie auf eine Botschaft, von der man hofft, sie möge uns in eine Welt jenseits des Fassbaren entführen. So tief. Und so blau. Blau wie die Sehnsucht ist diese Quelle. Die Form: ein Frauenschoss. Der Berg, aus dem das kreisst: eine riesige Theaterkulisse, mit schmalen Pfaden und modrigen Baumstämmen. Der Dichter ruft: "erhabene Schönheit". In der Tat, märchenhaft ist das schon, und es erschliesst sich schnell, dass diese Stätte von alters her als heilig galt. Eduard Mörikes "Historie von der schönen Lau" hat den geheimnisvollen Blautopf bekannt gemacht. Die Schüttung der über 20m tiefen Karstquelle ist so stark, dass sie in der Lage ist, eine Hammerschmiede zu betreiben. (Text: GEO-SAISON 1998) Übernachtung im Kombi auf einem Parkplatz am Fusse der Burg Hohenzollern. | ||||||||||||||||||||||||||||||
13. Expeditionstag: Einem Märchenschloss ähnlich liegt die Stammburg (Foto) der Hohenzollern auf einem Bergkegel in der Schwäbischen Alb bei Hechingen. Schon im 12. Jh. stand hier eine Burg, die zerstört und wieder aufgebaut wurde, dann aber schliesslich verfiel. Der romantische Preussenkönig Friedrich Wilhelm IV. liess das Schloss im 19. Jh. wieder errichten. Dem König und seinen Baumeistern führten dabei aber eher phantastische Vorstellungen einer mittelalterlichen Burg als ein historisch begründetes Konzept die Hand. In der evangelischen Kapelle steht noch heute der Sarg von Friedrich Wilhelm I. Neben ihm stand hier von 1952 bis 1991 auch der Sarg von Friedrich dem Grossen (Friedrich II.), der seit 1991 in einer Gruft direkt neben seinem Schloss in Potsdam-Sanssouci ruht. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Südlich von Reutlingen, abseits der Fernstrassen, liegt die Bärenhöhle. Sie gehört zu den grossen, für Besucher gut erschlossenen Höhlen der Schwäbischen Alb. In dieser Höhle zeugen riesige Stalagmiten und Stalaktiten von dem, was wir "Zeit" nennen. In Millionen Jahren entstand hier eine unheimliche Kulisse, in der sich auch Tragödien abspielten. So fand man z.B. dieses Skelett eines Höhlenbären (Foto) in einer tiefen Stelle, von der es für den Bären kein Entkommen gab. Übernachtung im Kombi auf einer Wiese am Nordufer des Forggensees | ||||||||||||||||||||||||||||||
Kostenloses Angebot: Der komplette Reisebericht Magische Orte 1 als pdf-Datei (330 KB) | ||||||||||||||||||||||||||||||